Logbuch von Captain John F. Haberfellner
4. Tag nach der Strandung,
die dunklen, verwinkelten Kellergänge der krozinger Herzklinik sind ein unübersichtliches, weitverzweigtes Labyrinth. Bereits seit vier Tagen irre ich hier unten ohne Wasser und Proviant umher und habe heute kaum noch die Kraft zu schreiben...
Meine überstrapazierten Sinne mögen mir einen Streich spielen, aber es scheint mir, als sei es bereits Jahre her seitdem ich aufgebrochen bin, um die Herrenumkleide zu suchen.
Gott sei es gedankt, dass ich gestern, durch einen glücklichen Wink des Schicksals, auf einen versiegelten Sack mit OP-Abfällen gestoßen bin, an dem ich fürs erste meinen quälenden Hunger stillen konnte. Doch nun sind meine Vorräte an gestrippten Varizen und Blutkoageln längst aufgebraucht und der Hunger meldet sich mit zunehmender Heftigkeit zurück.
Der Durst bereitet mir soweit kein Kopfzerbrechen, überall hier unten verlaufen rostige Abwasserrohre, an denen sich Kodenswasser sammelt, das in dicken Perlen zu Boden tropft und dort kleine Tümpel bildet.
Viel mehr Sorgen bereiten mir die wilden Eingeborenen, auf die ich vereinzelt gestoßen bin. Sie sprechen einen nur schwer verständlichen, nordländischen Dialekt, der mir die Kommunikation mit ihnen völlig unmöglich macht.
Ich habe bereits jegliche Hoffnung aufgegeben, dieser dunklen Todesfalle eines Tages zu entkommen und einen Treppenaufgang in die Eingangshalle, zurück ans Sonnenlicht, zu finden. Ich muss jetzt aufhören; meine letzte Kerze ist nun beinahe heruntergebrannt und in der Ferne höre ich bereits wieder die Trommeln der Eingeborenen. Sollte ein zivilisierter Mensch eines Tages dieses Logbuch finden, sagt meiner Frau, dass ich sie liebe.
GOD SAVE THE QUEEN!
Captain T.F. Haberfellner
die dunklen, verwinkelten Kellergänge der krozinger Herzklinik sind ein unübersichtliches, weitverzweigtes Labyrinth. Bereits seit vier Tagen irre ich hier unten ohne Wasser und Proviant umher und habe heute kaum noch die Kraft zu schreiben...
Meine überstrapazierten Sinne mögen mir einen Streich spielen, aber es scheint mir, als sei es bereits Jahre her seitdem ich aufgebrochen bin, um die Herrenumkleide zu suchen.
Gott sei es gedankt, dass ich gestern, durch einen glücklichen Wink des Schicksals, auf einen versiegelten Sack mit OP-Abfällen gestoßen bin, an dem ich fürs erste meinen quälenden Hunger stillen konnte. Doch nun sind meine Vorräte an gestrippten Varizen und Blutkoageln längst aufgebraucht und der Hunger meldet sich mit zunehmender Heftigkeit zurück.
Der Durst bereitet mir soweit kein Kopfzerbrechen, überall hier unten verlaufen rostige Abwasserrohre, an denen sich Kodenswasser sammelt, das in dicken Perlen zu Boden tropft und dort kleine Tümpel bildet.
Viel mehr Sorgen bereiten mir die wilden Eingeborenen, auf die ich vereinzelt gestoßen bin. Sie sprechen einen nur schwer verständlichen, nordländischen Dialekt, der mir die Kommunikation mit ihnen völlig unmöglich macht.
Ich habe bereits jegliche Hoffnung aufgegeben, dieser dunklen Todesfalle eines Tages zu entkommen und einen Treppenaufgang in die Eingangshalle, zurück ans Sonnenlicht, zu finden. Ich muss jetzt aufhören; meine letzte Kerze ist nun beinahe heruntergebrannt und in der Ferne höre ich bereits wieder die Trommeln der Eingeborenen. Sollte ein zivilisierter Mensch eines Tages dieses Logbuch finden, sagt meiner Frau, dass ich sie liebe.
GOD SAVE THE QUEEN!
Captain T.F. Haberfellner
haberl - 6. Mär, 11:34