Wie gewonnen so...

Man kann nicht gerade behaupten, dass unser Eheglück von langer Dauer war...

Nur einen Tag nachdem Löms und ich in unser verträumt-romantisches Doppelzimmer gezogen sind, haben wir uns auch schon wieder in beidseitigem Einvernehmen getrennt. Jetzt bewohnt Löms das playboy-villa-artige Penthouse im 3. Stock des Personalwohnheims und feiert dort Nacht für Nacht ausschweifende Orgien mit den exotischen Gastärztinnen.
Während ich gemeinsam mit einem anarchistischen Hausbesetzer und einer Familie von Mäusen in einem dunklen, engen Raum lebe, der in den 70er-Jahren als Verhörungszimmer für RAF-Terroristen diente.

Wenn du, geneigter Leser, vielleicht einen kompetenten Scheidungsanwalt zu deinem engeren Freundeskreis zählst, wäre ich dir sehr verbunden wenn du mich an ihn vermitteln könntest...

Das UN-Hauptquartier in New York war gestern...

...das UN-Hauptquartier von Bad Krozingen ist heute

Man kann ja über das Herzzentrum sagen was man will, aber in Sachen Völkerverständigung und internationaler Zusammenarbeit sucht diese Klinik wohl ihresgleichen...

Beispiel 1:

Gestern ging
-ein österreichischer Krankenpflegeschüler
mit
-einem türkischen Diplom-Krankenpfleger
und sowohl einem
-irischen
als auch einem
-griechischen Arzt auf Visite
in das Zimmer eines Patienten der zwar schon 10 Jahre in
-Deutschland lebt, aber dennoch nur
-Russisch spricht...

Beispiel 2:

Gestern haben wir zwei
-österreichischen Krankenpflegeschüler
gemeinsam mit einem Arzt aus der
-französischen Schweiz
und einem Arzt aus
-Finnland
der jedoch in
-Schweden lebt
-dänisches Bier getrunken
und uns ein Champions-League-Spiel zwischen einer
-englischen und einer
-türkischen Mannschaft
angesehen...

Da jedoch weder wir Österreicher, noch der französische Schweizer oder der schwedische Finne des Hochdeutschen wirklich mächtig waren, haben wir in einem Kauderwelsch aus Englisch und Deutsch kommuniziert, aber uns dabei prächtig verstanden.
Von babylonischer Sprachverwirrung kann also keine Rede sein, geneigter Leser.

In unserem Personal-Wohnheim wohnen außerdem noch ein schweizer Krankenpflegeschüler und eine chinesische Gastärztin, die wohl nicht ganz unschuldig am Verschwinden der Fernbedienung für den Gemeinschafts-Fernseher sind, welche von zwei georgischen Assistenzärzten nach Genuss von mexikanischem Tequilla kurzerhand aus dem Fenster geworfen wurde.

Aus den oben angeführten Gründen mussten Löms und ich auch ein wenig schmunzeln, als wir im Fernsehen einen Bericht über einen NPD-Aufmarsch gesehen haben. "Deutschland den Deutschen!" stand da auf einem Transparent geschrieben.

Naja, wie dem auch sei...
"Völker hört die Signale...!"

mission: biertest..

ach, geneigter leser, das leben kann so furchtbar anstrengend sein.. gestern hatten wir frühdienst - also ab 6 - und weil das wetter gar so wundervoll war - sonnenschein und frühlingshaft warm - beschlossen wir, auf unseren gewohnten mittagsschlaf zu verzichten und machten uns auf nach freiburg. schon lange trugen wir die absicht mit uns herum, die berühmten gasthausbrauereien auf ihre tauglichkeit hin zu prüfen. und - ich muss es ganz ehrlich zugeben - wir waren wirklich fleissig..
über das letztendliche ergebnis sind sich kollege haberl und ich leider nicht ganz grün: er ist der meinung, das martinsbräu sei das qualitativ beste gewesen (wie unglaublich lieb von ihm!!), ich hingegen tendierte eher zum freilinger..
so kanns gehen, wir sind noch nicht mal zusammengezogen (am freitag ist es soweit), und schon haben wir die ersten streitigkeiten..
aber wir versöhnten uns bei einem gemeinsamen maultaschen-schmaus im schlappen..
oh wundervolle zweisamkeit..

home sweet...

Ab 1.4. werden Löms und ich in ein Doppelzimmer zusammenziehen. Ich bin schon ausgesprochen aufgeregt.
Dutzende Male habe ich mir bereits in meiner Phantasie ausgemalt wie es sein wird, wenn ich ihn über unsere gemeinsame Schwelle trage.

Wir haben uns bereits seit langem auf unseren zukünftigen Haushalt vorbereitet. Das Rollenbild in unserer Beziehung ist klar verteilt: Löms überrascht mich jeden Abend mit neuen Köstlichkeiten zum Abendessen (gestern gab es "Kesslhoaße" - eine Kirchdorfer Spezialität) und wäscht meine Wäsche, während ich einfach nur umwerfend aussehe und mein Mittagsschläfchen halte. Diese Arbeitsteilung hat sich bisher hervoragend bewährt.

neustart..

nachdem kollege haberl ja schon ausführlich über unser wochenende in der heimat berichtet hat, muss ich nun noch ein wort über die rückreise ins gelobte land verlieren:
chaos..
wir haben beschlossen - nachdem die heimreise über stuttgart und münchen mitten im stau geendet hat - mal die route über den bodensee und durch den schwarzwald zu probieren. das wäre noch dazu um 100km kürzer. soweit der plan. es lief bis kurz vor den bodensee auch wirklich gut - dann verloren wir durch ein stauchen eine halbe stunde - auch noch keine tragik.
aber mitten im schönsten schwarzwald - titisee neustadt, wer´s kennt.. - plötzlich ordentlicher schneefall und 20cm neuschnee auf der fahrbahn. für uns native österreicher natürlich weder problem noch hindernis - doch für die einheimischen - oder zumindest in der nähe heimischen - ein schier unüberwindlicher stolperstein. als dann auch noch die lkw anfingen, mit 20km/h schleichende pkws zu überholen, wurde es noch mal richtig spannend. im endeffekt verloren wir durch die schleicherei noch mal fast eine stunde. aber letzendlich haben wir wieder hergefunden.. welche freude..
morgen darf ich mit zum rea-training. bin schon gespannt..
und eines kann ich wahrlich bestätigen, geneigter leser:
unser beider großes talent und haberls außergewöhnliche schönheit sind ein gewaltiger fluch..

Helden der Arbeit

Das nenne ich mal ein anstrengendes Wochenende. Als Löms und ich über die Osterfeiertage in unser innig geliebtes Heimatland zurückkehrten, wurden wir bereits von den jubelnden Massen am wiener Heldenplatz empfangen und vom Bundespräsidenten persönlich willkommen geheißen.

(Ähm...vielleicht täusche ich mich ja...aber war da nicht schon mal ein gebürtiger Österreicher, der in Deutschland Karriere gemacht hat und von den jubelnden Massen auf dem Heldenplatz...? Hmm, wie auch immer...ich mag mich ja auch irren.)

Das Feuerwerk und die Benefiz-Aufführung der Spanischen Hofreitschule fand ich dann schon ein wenig übertrieben, aber es wäre wohl unhöflich gewesen, wenn wir diese Willkommens-Zeremonie abgelehnt hätten.

Es ist wohl müßig zu erwähnen, dass mir der Papst bei der Ostermesse in Rom eigens den Segen "Reichraming et orbi" ausgesprochen und Löms noch im selben Atemzug für heilig erklärt hat. Dieses ergreifende Ereignis konnten ja alle live im Fernsehen mitverfolgen.

Apropos Fernsehen...du kannst dir gar nicht vorstellen, wie entnervend so ein Medienrummel sein kann, geneigter Leser. Das ganze Wochenende konnte ich kaum ein Auge zutun, weil das stetige Blitzlichtgewitter der Paparazzi meine Nachtruhe störte.
Und als ich schließlich doch ein paar Minuten Schlaf, inmitten der Pressefotografen fand, musste ich beim Erwachen feststellen, dass dieses gierige Pack meine Hand- und Fußabdrücke währenddessen in Beton gegossen hatte, um sie auf dem "Walk of Fame" in Hollywood zu verewigen.

Ich freue mich schon wieder auf mein beschauliches Einsiedler-Dasein im finsteren Schwarzwald. Dort werde ich mich von den Strapazen des vergangenen Wochenendes erholen können und endlich Ruhe finden. Und, so Gott will, wird sich mein Cholesterin-Spiegel, nach der Ostereier-Orgie am letzten Sonntag, wieder ein wenig einpendeln.

Eines kannst du mir jedenfalls glauben, lieber Leser (und Löms wird dir das bestätigen können):
Talent und Schönheit sind ein Fluch...

osterpause..

tja, geneigter leser, in einer stunde gehts richtung heimat.. erst am dienstag nach ostern sind wir wieder in amt und würden. bis dahin bitte um geduld.
und einen braven osterhasen..

müüüüüüdeeeeee..

tja, geneigter leser, ich bin unendlich sauer wegen der verführungskünste des kollegen janowski, der mich prompt gestern nach dem spätdienst überredet hat, auf ein dab (dienstabschlussbier) mitzukommen. und wenn der spätdienst erst um 21uhr endet, tja, dann endet das dab vielleicht so gegen 22.30uhr. und wenn man da so gegen 23uhr im bettchen liegt und dann noch kurze zeit später die rega (schweizer flugrettung) einen patienten bringt und die hubererlandung einen wieder im bett stehen lässt und der start ungefähr 45min später, wo man schon wieder fast geschlafen hätte, einen noch viel mehr im bett stehen lässt - dann ist es vielleicht verständlich, dass man, wenn um fünf der wecker für den frühdienst läutet, nicht gerade völlig entspannt in den dienst geht.. (ich liebe schachtelsätze.. *g*)
dafür wurde es dann heut einigermassen stressig.. der patient, den die rega nachts gebracht hat, war ziemlich im schock, der rr nieder, die frequenz ziemlich hoch, kalte extremitäten, kalter schweiß, dann wurde er auch noch respiratorisch zusehends schlechter und man entschied sich gegen halb 9 zur intubation. dann lief das volle programm:
- arterielle punktion und blutgase
- sedierung
- intubation und beatmung
- zentralvenöse schleuse eingebaut
- pulmonalis katheter eingeschwemmt
- versuch, den druck mit katecholaminen einigermassen zu stabilisieren
- akut sono und transösophageales echo
- akut ct, um herauszufinden, warum der pat. derartig im schock ist..

und so wurde es halb zwei, bis wir einigermassen wieder zeit für irgendwas hatten..
und jetzt freu ich mich auf mein mittagsschläfchen..
bis in bälde, geneigter leser..

erreichbarkeit

schwarzwaldklinik klammeraffe saeuferleber punkt de

derzeit im auge


Christoph Grissemann, Dirk Stermann
Debilenmilch


Leonardo Padura, Hans-Joachim Hartstein
Adios Hemingway

derzeit im ohr


Flogging Molly
Float


Hans & Bayaman Sissdem Söllner
Babylon



Broadlahn
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